Smarte Business-Entscheidungen treffen: So denken die Superreichen
Als Geschäftsführer oder Selbstständiger musst du ständig Entscheidungen treffen — jeden Tag.
Es ist nur logisch, dass dein Unternehmen schneller und effizienter wächst — mit weniger Stress — je besser deine Entscheidungen sind.
Ich habe mich gefragt, wie Menschen wie Elon Musk, Warren Buffet oder Bill Gates denken. Auf Grundlage welcher Gedankenmuster sie Entscheidungen treffen.
Dabei bin ich auf das Buch ,,Mental Models“ von Peter Hollins gestoßen, das faszinierende Gedankenanstöße liefert, um im Alltag und Business bessere Entscheidungen zu treffen.
Dieses Buch liefert dir spannende Einblicke, wie die smartesten Köpfe der Welt über Probleme und Entscheidungen denken — und wie du ihre Denkweise für dich nutzen kannst.
In diesem Artikel stelle ich dir 3 dieser Gedankenmuster vor, die im Buch besprochen werden. Ich bin mir sicher, dass du danach einige Entscheidungen in deinem Unternehmen überdenken wirst.
Übrigens: Diesen Artikel gibt es auch als Podcast, den du hier findest.
1. Arbeite optimal, nicht maximal
Es gibt einen Unterschied zwischen optimalen Ergebnissen und maximalen Ergebnissen.
Krafttraining ist das perfekte Beispiel dafür:
Wenn du das Meiste aus deiner Zeit herausholen möchtest (also mit möglichst wenig Zeiteinsatz maximal viel Muskeln aufbauen möchtest), dann gehe 3x die Woche für 45-60 Minuten trainieren.
Warum?
Nun, deine Muskeln sind nach ca. 48h vollständig regeneriert, sodass du sie erneut belasten kannst. Das heißt, dass 2x die Woche zu trainieren ziemlich genau doppelt so effektiv ist wie Training einmal pro Woche.
Wenn du beispielsweise montags und donnerstags zum Training gehst, liegt zwischen diesen Trainingstagen mehr als genug Regenerationszeit. Du bist bei beiden Einheiten perfekt erholt. Du bekommst beide Male 100 % Effektivität aus deinem Einsatz.
Wenn du aber 5x die Woche trainieren gehst, musst du leichte Abstriche machen. Deine Muskeln sind am Dienstag noch nicht vollständig vom Training am Montag erholt. Du musst also deinen Plan anpassen — kannst nicht mehr so trainieren, wie es am effektivsten ist, da du auf die Muskelgruppen, die noch nicht vollständig erholt sind, Rücksicht nehmen musst.
Du setzt natürlich dennoch einen Wachstumsreiz, aber dieser ist nicht mehr optimal.
3x die Woche ist der ,,Sweet Spot“ — also die Menge an Training, bei der du jedes Mal optimale Wachstumsreize für deine Muskulatur setzen kannst. Zwischen jeder Trainingseinheit hat dein Körper ausreichend Zeit, zu regenerieren.
3x die Woche zu trainieren ist somit optimal, weil du das Meiste aus deiner Zeit rausholst. Das ist der Sweet Spot — der Kompromiss aus Ergebnissen und Zeiteinsatz. Bei optimalen Ergebnissen geht es darum, seine Zeit möglichst effektiv einzusetzen.
Wenn du 5x die Woche trainierst, wirst du insgesamt einen größeren Wachstumsreiz setzen als bei Training 3x die Woche — das ist klar. Aber auf Kosten von Effizienz, weil deine Muskulatur nicht vollständig erholt ist. Training 5x die Woche ist gut für maximale Ergebnisse. Bei maximalen Ergebnissen willst du einfach so viel Ergebnis wie möglich erreichen, ohne auf Zeiteinsatz oder Effizienz zu achten.
Wenn du maximal viel Muskeln aufbauen willst, gehe 5x die Woche ins Training. Wenn du optimal Muskeln aufbauen willst, gehe 3x die Woche zum Training.
Wenn du öfter als 3x die Woche trainieren gehst, leidet darunter das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Bei Training 5x die Woche erntest du insgesamt mehr Ertrag, aber musst dafür unverhältnismäßig mehr Aufwand betreiben.
Im Business ist es dasselbe:
Als ich meinen Podcast gestartet habe, war mir sofort klar, dass ich 2 Episoden pro Woche aufnehmen möchte.
Ich könnte natürlich jeden Tag eine Episode aufnehmen, um maximal hohe Downloadzahlen zu erreichen. Aber natürlich hört nicht jeder Zuhörer jede Episode, wenn ich täglich eine neue veröffentliche. Es wäre schlicht zu viel Content.
Bei 2 Episoden die Woche opfere ich ein Stück weit Downloadzahlen, aber das Verhältnis von Aufwand und Ertrag ist bedeutend besser. 2 Episoden pro Woche aufzunehmen, ist mein Sweet Spot, bei dem ich optimale Ergebnisse erreiche.
Nehmen wir an, ich erreiche mit 2 Episoden pro Woche 10.000 Downloads im Monat, mit 5 Episoden pro Woche 14.000 Downloads im Monat.
Mit 5 Episoden habe ich dann insgesamt mehr Downloads, aber für die 4.000 zusätzlichen Downloads muss ich unverhältnismäßig mehr arbeiten.
Wäre es dir das wert?
Mir nicht. Daher suche ich nach Wegen, um optimale Ergebnisse zu erzielen; nicht maximale.
2. Schaue dir alle Dominos an
Jede Entscheidung, die du triffst, hat Folgekonsequenzen — und diese Konsequenzen musst du unbedingt in deine Entscheidung einfließen lassen.
Hier ist ein Beispiel:
Angenommen, ich kaufe mir jetzt eine neue Spielekonsole für 500 €. Dann sind meine initialen Kosten jene 500 €. Aber damit ist es natürlich nicht getan. Ich brauche auch noch Spiele für die Konsole und gegebenenfalls Ausrüstung wie (neue) Controller.
Also kaufe ich direkt 3 Spiele zu je 60 € dazu. Aus den 500 € sind somit 680 € geworden. Im Jahr kaufe ich mir durchschnittlich 4 neue Spiele à 60 €. Somit kostet mich die Konsole weitere 240 € pro Jahr.
Auch das ist vermutlich den meisten noch bewusst. Aber wenn du noch weiter denkst, fallen dir noch weitere Konsequenzen auf:
Wenn ich mir eine Spielekonsole kaufe, gebe ich nicht nur sofort und über die nächsten Monate Geld aus — ich verbringe auch einen gewissen Teil meiner Zeit damit, zu spielen.
Logisch.
Das ist Zeit, die ich dann nicht in Dinge wie mein Business stecken kann. Das heißt: Ich gebe nicht nur aktiv Geld für die Konsole mit Spielen aus, ich verbringe dann auch Zeit mit ihr, wodurch ich aktiv weniger Geld verdiene, weil ich die Zeit für die Konsole irgendwo abknipsen muss.
Ich gebe nicht nur Geld aus, ich verdiene durch die Konsole auch weniger.
Das ist wie eine Strecke von Dominos. Wenn du den ersten umstößt, fallen noch viele weitere um.
Wenn man alle Dominos einberechnet, werden aus den ursprünglichen 500 € schnell mal 50.000 € oder eher 500.000 € Gesamtkosten.
Lass uns das mal in den Kontext von einem Online-Business übertragen.
Angenommen, du hast einen kleinen Funnel gebaut, um dein Buch zu verkaufen: Wenn jemand dein Buch für 10 € kauft, wird ihm danach noch ein Upsell angeboten — also ein weiteres Produkt. Vielleicht ein begleitender Online-Kurs für 97 €.
Jetzt fügst du auf dem Bestellformular für das Buch noch einen sogenannten Order Bump hinzu. Ein Order Bump ist ein kleines Produkt, das man auf dem Bestellformular mit einem Klick seiner Bestellung hinzufügen kann. Meist ein Impulskauf.
Das kennst du auch: Wenn du bei Versandhäusern etwas bestellst, werden dir auf dem Bestellformular oft weitere Produkte vorgeschlagen, die du schnell hinzufügen kannst.
Bei einem Buch könnte das etwa die Hörbuch-Variante vom Buch sein. Sagen wir, dass du das Hörbuch zum Buch für weitere 15 € anbietest.
Und tatsächlich: Ein paar Kunden kaufen zusätzlich zum Buch das Hörbuch. Das ist doch super, oder? Immerhin machst du jetzt mehr Umsatz. Warum sollte man den Order Bump also nicht nutzen?
Nun — du musst immer alle Dominos betrachten.
Wenn jemand also den Order Bump auswählt, gibt er nicht mehr nur 10 € für dein Buch aus, sondern insgesamt 25 €. Jetzt sieht dieser Kunde im Anschluss deinen Upsell. Erinnerst du dich? Der begleitende Online-Kurs zum Buch für 97 €.
Es könnte sein, dass die Person sich jetzt gegen diesen Upsell entscheidet, weil sie davor schon 25€ ausgegeben hat. Möglicherweise denkt sie sich nun: ,,Insgesamt fast 130 € ausgeben? Das ist mir zu viel.“
Vielleicht käme dieser Gedanke nicht auf, wenn die Person das Hörbuch für zusätzliche 15 € nicht gekauft hätte. In diesem Fall verzichtest du auf die 97 € Einnahmen durch den Upsell ,,zu Gunsten“ der 15 € Einnahmen durch den Order Bump.
Kein guter Deal.
Das heißt: Ein zusätzliches Angebot, das deine Einnahmen eigentlich steigern sollte, reduziert sie insgesamt. Jede Entscheidung hat Folgekonsequenzen — und die musst du bis zum Ende durchdenken.
3. Suche aktiv nach roten Flaggen
Jeder Unternehmer tut es:
Sich mit seinen Ideen verheiraten, weil wir ein gutes Gefühl dabei haben. Weil wir die Idee umsetzen wollen.
Ein neues Projekt, ein neues Produkt — eine kleine Stimme im Hinterkopf flüstert einem zwar zu, dass man darüber lieber noch eine Nacht schlafen sollte, aber wir sind so aufgeregt, dass wir die Stimme ignorieren.
Dann sind wir bereit, Schwachstellen in unserem Plan unter den Teppich zu kehren, weil wir etwas glauben wollen. Geblendet von unserem Eifer, blenden wir die offensichtlichen Gefahren aus.
Und dann wundern wir uns im Nachgang, dass das Projekt gefloppt ist.
Daher sollten wir unsere Pläne wie ein neutraler, fremder Unternehmensberater beurteilen.
Worauf so ein Unternehmensberater achten würde? Objektive Fakten. Zahlen. Und ganz sicher nicht auf seine Gefühlslage.
Das kannst du mit einem Bewerbungsgespräch vergleichen:
Du hast einen Kandidaten vor dir, der eigentlich super geeignet ist. Er ist nett, erfüllt die erforderlichen Qualifikationen und er passt ins Team. Du möchtest diesen Kandidaten unbedingt einstellen. Da wäre nur eine Kleinigkeit:
Dieser Kandidat hatte in den letzten 2 Jahren 5 verschiedene Arbeitgeber.
Was machst du jetzt?
Der Kandidat ist super nett, das Gespräch hat dich überzeugt und du musst die Stelle unbedingt besetzen.
Nun, seine Sprunghaftigkeit beim Job ist eine dicke, fette rote Flagge, die du auf keinen Fall ignorieren solltest. Jemand Außenstehendes würde dir auf jeden Fall raten, diese Person nicht einzustellen.
Aber in einer solchen Situation lässt man sich schnell von seinen Gefühlen leiten und ignoriert die objektiven Warnzeichen. Genau das ist der Anfang vom Ende.
Gefühlslagen sind keine guten Berater, wenn es um solch wichtigen Entscheidungen geht. Ob beim Einstellungsgespräch oder der Projektplanung: Suche aktiv nach roten Flaggen und ignoriere sie auf keinen Fall.
Ich habe in der Vergangenheit viel zu oft nach Gefühlslagen entschieden und mir selbst eingeredet, dass eine objektiv-betrachtet furchtbare Idee eigentlich eine grenzgeniale ist. Das Ende vom Lied? Das Projekt, in das ich mich so verliebt hatte, scheiterte kläglich.
Seitdem versuche ich mich immer so gut wie möglich von meinen Emotionen zu trennen, wenn ich wichtige Entscheidungen treffen muss. Das bedeutet auch, dass ich aktiv nach Fehlern und roten Flaggen in meinen Ideen suche. Auch, wenn das bedeutet, dass ich das Projekt, in das ich mich verliebt hatte, in den Ruhestand schicke.
Betrachte deine Ideen immer wie ein neutraler, fremder Unternehmensberater, der sich nur auf Zahlen, Daten und Fakten verlässt.