Wie du ein Tiny Offer erstellst, das dir deine Zielgruppe aus den Händen reißen wird (inklusive 10.000 € Experiment)
Der neue Mega-Trend aus Amerika: Ein Tiny Offer.
Man baue sich dadurch eine hochwertige E-Mail-Liste auf und verdiene sofort Geld, heißt es.
Aber lohnt sich ein Tiny Offer für dich? Oder solltest du es lieber sein lassen? Für wen eignet sich ein Tiny Offer?
Genau diesen Fragen werden wir in diesem Artikel auf den Grund gehen. Du erfährst unter anderem:
- Wie du ein Tiny Offer erstellst, das dir deine Zielgruppe aus den Händen reißen wird
- Was der größte Fehler bei Tiny Offers ist, den du unbedingt vermeiden musst
- Was ich nach über 10.000€ Werbeausgaben für mein Tiny Offer gelernt habe und wie dir das dabei hilft, ein unwiderstehliches Angebot zu erstellen
Übrigens habe ich zu diesem Thema 2 Podcast-Episoden aufgenommen, in dem ich meine Erfahrungen zum Tiny Offer nach einem 10.000 € Experiment schildere. Diese findest du hier:
Alright – lass uns loslegen.
Was ist ein Tiny Offer?
Ein Tiny Offer ist ein niedrigpreisiges Angebot, das meist direkt an kalte Zielgruppen über Facebook Ads verkauft wird. In der Regel kostet ein Tiny Offer zwischen 27 € – 47 €.
Es ist meist eine Zusammenstellung von Ressourcen, die dabei helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder dem Kunden Arbeit abnehmen. Wenn du ein Designer bist, könntest du beispielsweise professionelle Webinar-Folien anbieten. Oder Instagram-Story-Vorlagen. Ich habe beispielsweise 17 Facebook Ads Vorlagen für 27 € angeboten.
Ein Tiny Offer soll ein Impulskauf sein. Günstig genug, damit man nicht lange nachdenken muss, aber nicht gratis, da es sonst nicht wertgeschätzt wird.
Du kennst vermutlich die übliche Strategie, um sich eine E-Mail-Liste aufzubauen: Man bietet ein Freebie an (beispielsweise eine gratis PDF) und danach präsentierst du ein kleines Angebot. Das kennst du unter dem Namen „Tripwire“.
Bei einem Tiny Offer Funnel überspringen wir das Freebie und bieten direkt das Bezahlprodukt an.
4 Gründe, warum du ein Tiny Offer erstellen solltest
Es ist nicht ganz einfach, ein Tiny Offer auf die Beine zu stellen. Das gebe ich gerne zu. Aber es hat auch verdammt viele Vorteile, eines zu haben. Beispielsweise:
Keine „Freebie Seeker“
Seit Jahrzehnten sagt man dir, du musst deiner Zielgruppe ein gratis Geschenk im Tausch für ihre E-Mail-Adresse anbieten. Ein sogenanntes Freebie (oder auch Lead Magnet). Das funktioniert auch. So baust du dir über die Zeit eine E-Mail-Liste auf.
Das Problem dabei ist, dass die Hürde, sich ein gratis Geschenk herunterzuladen, sehr gering ist. Somit tragen sich auch etliche Menschen in deine Liste ein, die kaum Interesse an deinen Online-Kursen oder Coachings haben. Diese Menschen werden als „Freebie Seeker“ bezeichnet. Sie laden sich also hunderte gratis PDFs herunter – aber haben kein Interesse, etwas von dir zu kaufen.
Ein Tiny Offer kostet Geld. Jemand, der dir im ersten Kontakt direkt 27 € – 47 € überweist, zeigt dadurch echtes Interesse an deinem Thema. Mit einem Tiny Offer baust du dir also eine relevante E-Mail-Liste voller Menschen auf, die signalisiert haben, dass sie bereit sind, Geld in deine Angebote zu investieren.
Mit einem Tiny Offer baust du dir also eine relevante E-Mail-Liste mit hochwertigen Kontakten auf. Menschen, die auch tatsächlich etwas von dir kaufen wollen.
Du deckst die Kosten deiner Anzeigen
Da du direkt etwas zum Kauf anbietest, refinanzierst du deine Anzeigenkosten unter Umständen sofort. Im Idealfall verdienst du sogar Geld, während du dir eine E-Mail-Liste aufbaust. Jackpot!
Wobei es schwierig ist, die Anzeigenkosten nur mit einem Tiny Offer zu decken. Ein guter Upsell wird dir hier helfen, nicht nur deine Kosten zu decken, sondern direkt Geld zu verdienen.
Du bleibst im Gedächtnis der Zielgruppe
Traurig, aber wahr: Wenn du einen gratis Lead Magnet anbietest, schaut ihn sich ein Großteil der Leads gar nicht erst an. Kostet ja nichts, also ist es auch nichts wert.
So denken leider viele. Danach hast du zwar einen neuen E-Mail-Kontakt in deiner Liste, aber so wirklich kennen tut er dich nicht.
Wenn du ein Tiny Offer anbietest, muss deine Zielgruppe aber die Kreditkarte zücken. Wenn sie für etwas bezahlen, schauen sie sich dein Angebot zumindest mal an. Und hier liegt eine große Chance: Wenn du sie mit deinem Tiny Offer überzeugen kannst, wollen sie mehr von dir erfahren.
Es ist die perfekte Möglichkeit, deine Zielgruppe von dir zu überzeugen. Ein gutes Tiny Offer sorgt dafür, dass sie mehr von dir kaufen wollen.
Du wirst als Experte sichtbar
Ein Tiny Offer ist kostenpflichtig. Das heißt, dass du Geld damit verdienen kannst, wenn du es mit Facebook Ads bewirbst. Wenn dir das gelingt, wirst du schnell sichtbar.
Selbst, wenn du mit deinem Tiny Offer kein Plus machst, sondern nur deine Kosten deckst: Jeden Tag sehen hunderte Menschen deine Angebote. Klicken auf deine Webseite. Folgen dir auf den sozialen Medien.
Wenn du einen Tiny Offer Funnel auf die Beine stellst und damit Erfolg hast, wirst du schnell sichtbar für deine Zielgruppe. Genau das habe ich bei meinem Tiny Offer gemerkt.
Auf einmal bekomme ich mehr Traffic auf meine Homepage. Menschen tragen sich in meinen Newsletter ein und fangen an, meinen Podcast zu hören. All das sind Nebeneffekte, die eintreten, wenn du mit Facebook Ads dein Tiny Offer bewirbst.
Welche Tiny Offer Arten funktionieren gut?
Ich kann dir vorab sagen, was als Tiny Offer NICHT funktioniert: Einfach einen kleinen Online-Kurs, ein eBook oder sonstige Selbstlernkurse für 27 € anbieten. Damit sind schon viele vor dir gescheitert.
Bei einem Tiny Offer geht es nicht darum, für kleines Geld irgendetwas anzubieten. Ein gutes Tiny Offer erzeugt einen „Haben-wollen-Effekt“ bei deiner Zielgruppe, weil es ihnen Arbeit abnimmt.
Damit dein Tiny Offer funktioniert, muss es 2 Kriterien erfüllen:
1. Zeit, Geld oder Stress sparen. Es muss auf Anhieb klar sein, dass dein Angebot deiner Zielgruppe Zeit, Geld oder Stress spart. Das ist der Grund, warum so viele Tiny Offers Vorlagen sind, beispielsweise für Instagram Stories. Du weißt sofort, was der Nutzen für dich als Kunden ist: Vorlagen sparen dir Zeit, sind schnell umgesetzt und sorgen für mehr Follower.
2. Ein dringendes Problem lösen. Was sind die Probleme deiner Zielgruppe? Und wie kannst du diese Probleme auf möglichst einfache Art für sie lösen?
Das Angebot an sich ist das A und O beim Tiny Offer. Ein kleiner Online-Kurs oder Workshop mögen schnell erstellt sein, aber sie erzeugen einfach nicht den „haben-wollen-Effekt“. Professionell-designte Vorlagen jedoch schon.
Genau das verstehen viele Anbieter leider nicht. Sie glauben, dass wenn sie ihren super Online-Kurs einfach für 27 € anbieten, viele Menschen diesen kaufen wollen. Ist doch ein super Angebot, oder nicht? Leider nein.
Menschen kaufen, was sie haben wollen. Nicht, was sie brauchen.
Der größte Fehler bei einem Tiny Offer ist es, zu verkaufen, was deine Zielgruppe braucht. Was sie haben will und was sie wollen, ist ein gigantischer Unterschied.
Diesen Unterschied kann dir am besten mein Hund Felix erklären, mit dem ich aufgewachsen bin.
Eines Tages musste meine Mutter mit Felix zum Tierarzt, weil sich sein Fell ungewöhnlich verfärbte. Er war ein weißer Westie, das fiel sofort auf.
„Kein Problem“, sagte die Tierärztin mit einer Packung Tabletten in der Hand. „Geben sie Felix einfach jeden Tag eine hiervon und im Nu ist alles wieder gut.“
Zu Hause angekommen nahm meine Mutter eine Tablette aus der Verpackung und rief Felix zu sich. Mit wedelndem Schwänzchen kam er auf meine Mutter zu und schaute skeptisch auf die Tablette.
„Hier, schau mal“, sagte meine Mutter. Felix schnupperte kurz an der Tablette und drehte sich wieder um. Kein Interesse.
Also ging meine Mutter zum Kühlschrank, nahm ein Stück Fleischwurst zur Hand und presste die Tablette hinein. „Felix!“, rief sie erneut. Und wieder kam Felix mit wedelndem Schwänzchen angedackelt.
Dieses Mal hielt sie Felix eine Fleischwurst hin. Die Fleischwurst, in der die Tablette versteckt war. Felix zögerte nicht lange und fraß ihr die Fleischwurst aus der Hand. Mitsamt Tablette.
Was will ich dir damit sagen?
Verkaufe nicht die Tablette als Tiny Offer, sondern die Fleischwurst.
Einen Selbstkern-Online-Kurs zum Thema „Launch-E-Mails schrieben“, so gut er auch sein mag, ist eine Tablette. Vorgefertigte E-Mail-Vorlagen für deinen Launch ist eine Fleischwurst.
Daher sind Tiny Offer oftmals:
- Vorlagen
- Tools oder Software
- Vorgefertigte Skripte
- Ideenvorlagen
Beispiele für ein Tiny Offer
Lustigerweise wurde mir beim Schreiben dieses Artikels eine Anzeige für ein Tiny Offer in meinem Facebook Feed angezeigt:
Die exakte Blaupause, um Kunden für ein „Hochpreis-Coaching“ in 10 Tagen zu gewinnen. Klingt auf Anhieb gut, da es ein spezifisches Ergebnis in einer bestimmten Zeitspanne verspricht.
Leider wird es als Mini-Online-Kurs beworben. Der klassische Fehler, dem die meisten anheimfallen. Zur Erinnerung: Bei einem Tiny Offer geht es nicht darum, irgendwas für kleines Geld zu verkaufen. Ein Online-Kurs, so wertvoll er sein mag, erzeugt nicht den „haben-wollen-Effekt“.
Als ich mir das Angebot angesehen habe, fiel mir auf, dass dort auch Vorlagen für E-Mails und Facebook Ads enthalten sind. Bingo! Das wäre ein super Tiny Offer. Diese Vorlagen sollte man in den Vordergrund stellen, nicht den Online-Kurs.
Hier ist ein weiteres Beispiel:
„Erstelle Content für 3 Monate in nur 3 Tagen“, heißt es. Das ist ein hervorragendes Tiny Offer. Hier werden mir Vorlagen und Ideen angeboten, um ein spezifisches Problem zu lösen: Content erstellen.
Es ist kein Kurs, wie ich Content erstelle. Das erfordert Arbeit. Ein Kurs wäre das Medikament. Hier wird mir sofort die Fleischwurst angeboten: Fertige Vorlagen für meinen Content.
Genau das habe ich bei meinem eigenen Tiny Offer, den Facebook Ads Blaupausen, auch umgesetzt:
17 Anzeigen-Vorlagen, um mit Facebook Ads sichtbar zu werden. Kein Kurs, der dir erklärt, wie man Facebook Ads schreibt. Das würde Arbeit für meine Zielgruppe bedeuten. Indem ich Vorlagen erstellt habe, nehme ich ihnen diese Arbeit ab.
Das ist ein attraktiveres Angebot, da es Zeit, Geld und Nerven spart. Es wird sofort klar, wie die Vorlagen helfen.
Du siehst also: Dein Tiny Offer steht und fällt mit dem Angebot, das du deiner Zielgruppe machst. Verkaufe die Fleischwurst, nicht das Medikament.
Fazit zu Tiny Offers nach 10.000 € Werbebudget
Ich selbst habe mittlerweile über 10.000 € in Anzeigen investiert, um mein Tiny Offer zu bewerben. Die Frage lautet nun: Solltest du auch ein Tiny Offer erstellen?
Ja und nein.
Ja, falls du wirklich hilfreiche Vorlagen, Tools oder Checklisten anbieten kannst, die deiner Zielgruppe schnell signalisieren, dass sie dadurch Zeit, Geld oder Arbeit sparen können. Dann lohnt sich ein Tiny Offer für dich, da du somit sichtbar wirst und deine E-Mail-Liste mit Kunden statt Freebie Seeker füllst.
Nein, falls du einfach unbedingt eins erstellen willst, weil es gerade Trend ist. Ja, Tiny Offer funktionieren gut. Aber nur, wenn du deiner Zielgruppe hohen Mehrwert in Form von Vorlagen oder dergleichen anbieten kannst.
Einfach einen kleinen Online-Kurs zu erstellen wird nicht funktionieren. Daran sind viele vor dir schon gescheitert. Es ist nichts Magisches an einem kleinen Produkt oder einem bestimmten Preispunkt.
Es kommt auf dein Angebot an. Wenn deine Zielgruppe es haben will, dann solltest du ein Tiny Offer erstellen. Wenn du allerdings Selbstlern-Kurse anbieten willst, wird es scheitern.
Denke dabei immer an Felix. Verkaufe die Fleischwurst, nicht das Medikament.