Öffnungsrate erhöhen: 5 bärenstarke Strategien, damit deine E-Mails geöffnet und gelesen werden

Von: Tim Gelhausen | Zuletzt aktualisiert: 24.04.23

Hast du schon mal eine Betreffzeile gesehen, die so unwiderstehlich war, dass du die E-Mail einfach öffnen musstest?

In meinem E-Mail-Postfach fand ich beispielsweise mal die Betreffzeile “Meine Schwester in Unterwäsche“.

Natürlich habe ich draufgeklickt.

(Okay – ich weiß, das du jetzt denkst. Aber lass mich erklären.)

Die E-Mail kam von einer amerikanischen Werbetexterin, von der ich solche Betreffzeilen nicht erwartet hätte. Der Inhalt war aber nicht so anzüglich, wie man vermuten könnte.

In der E-Mail ging es um ihre Schwester, die 10 Kilo abgenommen hatte. Die E-Mail zeigte ein vorher/nachher-Bild (daher die „Unterwäsche“). Ich wurde gebeten, bei einem Wettbewerb für die Schwester als eindrucksvollste Transformation abzustimmen.

Gesagt, getan.

Eine lustige Betreffzeile, die aber genau das erreicht hat, was sie erreichen sollte: Dass ich die E-Mail öffne und lese.

Aber wenn du selbst eine spannende Betreffzeile finden musst, ist das gar nicht so einfach, oder?

Sorge dich nicht! Dafür ist ja dieser Artikel da.

Du erfährst:

  • 4 Arten von Betreffzeilen, die neugierig ohne Ende machen, sodass deine Leser deine E-Mails öffnen
  • Welche Betreffzeilen-No-Gos du dringend vermeiden musst, um das Vertrauen zu deiner Liste nicht zu ruinieren
  • Wie du dafür sorgst, dass deine wertvollen Newsletter auch geöffnet und gelesen werden

Wenn deine Öffnungsrate zu wünschen übrig lässt, bist du hier genau richtig.


INHALTSVERZEICHNIS
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Höre meine 5 Strategien für bessere Öffnungsraten gerne auch unterwegs in meiner Podcastfolge an.

Betreffzeilen, die nicht funktionieren

Lass mich dir vorab eine Warnung aussprechen. Du kannst die Öffnungsrate durch Tricks manipulieren.

Wenn du deine Betreffzeilen mit „Re:“, „Fwd:“ oder „Bitte öffnen“ beginnst, ist deine Öffnungsrate sehr hoch. Aber dafür zahlst du auch einen großen Preis.

Das Vertrauen deiner Leser.

Solche Tricks sollten nur in äußersten Notfällen verwendet werden. Aber nicht, damit gewöhnliche Newsletter öfter geöffnet werden.

Wenn du solche Tricks anwendest, wirst du langfristig als nicht vertrauenswürdig angesehen. Ergo vertraut dir deine Zielgruppe irgendwann nicht mehr – und trägt sich aus deiner Liste aus.

Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber. Ich gehe davon aus, dass du ohnehin nicht davon Gebrauch machen willst. Lass uns mal ein paar Strategien anschauen, wie du deine die E-Mail-Öffnungsraten erhöhen kannst, ohne dass dabei ein schlechtes Licht auf dich geworfen wird.

Dringlichkeit kommunizieren

Du kennst es:

  • Nur noch 48 Stunden erhältlich
  • Morgen ist es zu spät
  • Es wird Zeit: Bist du dabei? [24h]

Das alles sind Beispiele für Betreffzeilen, die Dringlichkeit kommunizieren. Funktioniert hervorragend, aber bitte nur, wenn die Dringlichkeit real ist.

Vermutlich kennst du auch die Scharlatane, die künstliche Dringlichkeit verwenden, um den Kaufdruck zu erhöhen. Sprich: Sie behaupten zwar, dass ihre Produkte nur noch für kurze Zeit verfügbar sind, aber nach Ablauf der Deadline stehen die Produkte immer noch zum Kauf.

Das ist ein No-Go.

Dringlichkeit in deiner Betreffzeile funktioniert, weil es die sogenannte FOMO in Menschen anspricht. Das steht für Fear of missing out.

Wir Menschen haben Angst, eine Chance zu verpassen. Daher schlagen wir oft zu, wenn die Chance nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht.

Daher: Ja, Dringlichkeit in der Betreffzeile wird für hohe Öffnungsraten sorgen. Aber sie muss real sein.

Neugierde wecken

Schau dir mal diese beispielhaften Betreffzeilen an:

  • „Die Geheimwaffe zum Abnehmen?“
  • „Lauert dieser Dickmacher in deinem Kühlschrank?“
  • „Ich habe mir die Lippen aufspritzen lassen – so sehe ich jetzt aus.“

Da würdest du draufklicken, oder?

Keine Sorge. Ich auch.

Das sind Betreffzeilen, die neugierig machen. Neugierde ist natürlich ein großer Hebel auf deine Öffnungsraten.

Für meinen Newsletter nutze ich auch gerne diesen Hebel in meinen Betreffzeilen – mit großem Erfolg.

Wenn du deine Leser neugierig machen kannst, klicken sie gerne auf deine E-Mails. Der Job der Betreffzeile ist, dass deine Leserinnen und Leser sich denken: “Hmm? Was meint der? Das muss ich einfach wissen!“

Es ist natürlich ein schmaler Pfad zwischen Neugierde und Clickbait.

Wenn du die Erwartungshaltung der Betreffzeile in deiner E-Mail nicht erfüllen kannst, dann handelt es sich um Clickbait.

Wenn deine Betreffzeile “Ich habe diesem Obdachlosen 100€ gegeben und was dann passierte ist unfassbar“ lautet, deine E-Mail aber überhaupt nicht darauf eingeht, ist das Clickbait.

Achte also darauf, dass du Neugierde weckst, aber kein Clickbait betreibst.

Zahlen, Satzzeichen, Klammern

Das ist ein alter Hut, der immer noch wunderbar funktioniert.

Zahlen, eckige Klammern oder Satzzeichen stechen optisch hervor und ziehen Aufmerksamkeit auf sich.

Du kannst deine Betreffzeile also direkt optimieren, indem du beispielsweise eine Ziffer verwendest. Aus “Tipps für mehr Ordnung im Kleiderschrank“ wird also “7 Tipps für mehr Ordnung im Kleiderschrank“.

Ich weiß: Zahlen bis 12 schreibt man für gewöhnlich aus. Aber diese Regel darfst du bei Betreffzeilen über Bord werfen. Schreibe Zahlen immer als Ziffer, niemals als Wort. Nur die Ziffer sticht wirklich hervor.

Ein weiterer Vorteil:

Wenn du Ziffern in deine Betreffzeile packst, weiß dein Leser sofort, was er zu erwarten hat. Ziffern machen den Inhalt greifbarer.

Genauso fallen eckige oder runde Klammern, Gedankenstriche, Fragezeichen und dergleichen einfach auf. So stichst du zwischen all den anderen Betreffzeilen der Konkurrenz hervor.

Mit Emojis hingegen wäre ich vorsichtig. Sparsam einsetzen. Denk immer daran, dass jede Betreffzeile potenziell das Vertrauen deiner Leser schwächen könnte. Zu viele Emojis wirken aufdringlich.

Sei kontrovers

Stell dir mal vor, du hättest eine E-Mail-Liste voller Apple-Nutzer.

Was glaubst du würde passieren, wenn du eine E-Mail an diese Liste mit folgender Betreffzeile senden würdest?

Samsung ist Apple haushoch überlegen. Aus diesem einem Grund.

Die Empfänger wären natürlich außer sich.

Sie würden sich fragen, wie ich zu solch einer Behauptung komme – und was dieser eine Grund sein soll.

Und, du kannst es dir denken: Eine solche Betreffzeile bei einer solchen Liste würde bombastisch gut funktionieren.

Der Trick dahinter?

Sei kontrovers.

Findest du eine Betreffzeile, bei der deine Leser mit den Augenbrauen zücken würden? Die Fragen aufwirft? Die gegen ihre Glaubenssätze spricht?

Du musst natürlich aufpassen, dass du deine Leser nicht vor den Kopf stoßt. Das Apple-Beispiel ist ein Extrem. Das ändert aber nichts daran, dass kontroverse Betreffzeilen, die eine starke Meinung erkennen lassen, funktionieren.

Weitere Beispiele für gute Betreffzeilen:

  • Die Wahrheit über Kohlenhydrate am Abend
  • Warum [Person] Unrecht hat
  • Fakt: Deine Newsletter sind langweilig

Auch ich nutze gerne kontroverse Betreffzeilen. Deine Öffnungsrate wird es dir danken.

Sprich deine Leser mit Vornamen an

Wenn du den Namen in deinem Anmeldeformular abfragst, dann würde ich dir raten, diesen gelegentlich in der Betreffzeile zu nennen.

So ziemlich alle Autoresponder haben mittlerweile diese Funktion eingebaut, den Vornamen bei der Eintragung zu erfragen. Die Menschen klicken öfter drauf, wenn Sie ihren eigenen Namen lesen.

Um ein Beispiel zu nennen: „Tim – kennst du schon…?“, oder „Tim – das darfst du nicht verpassen“, ist auch eine sehr gute Betreffzeile.

Wenn wir unseren Namen lesen, sind wir Menschen aufmerksamer. Dagegen kann man sich kaum wehren.

Übrigens funktioniert es auch hervorragend, einfach nur den Vornamen der Person als Betreffzeile zu verwenden. Wirklich, teste es mal aus!

Packende Betreffzeilen: Meine eigenen Erfahrungen + Tipps

Da ich seit mehreren Jahren regelmäßig Newsletter schreibe, habe ich schon tausende Betreffzeilen geschrieben. Hier sind ein paar meiner erfolgreichsten Beteffzeilen:

  • Du und ich heute Abend?
  • Macht Brot dick?
  • Nicht euer Ernst
  • was
  • Kuss von der Tochter und Sixpack vom Vater

Wie du siehst, nutze ich gerne Neugierde in meinen Betreffzeilen. Auch Betreffzeilen, die eine Geschichte andeuten, funktionieren super.

Lustigerweise werden auch einzelne Worte als Betreffzeile häufig geklickt. Auch das kannst du dir zunutze machen, sofern du es nicht zu häufig tust.

Bei der Betreffzeile Du und ich heute Abend? habe ich zu einem Zoom-Gespräch eingeladen. Ich wollte meine Leserinnen und Leser besser kennenlernen, um Marktforschung zu betreiben. Die Betreffzeile hat prima funktioniert.

Betreffzeilen, die zünden

Ein genialer Newsletter verdient phänomenale Betreffzeilen. Wie du deine Öffnungsrate erhöhen kannst, hast du in diesem Artikel erfahren.

Das waren die Strategien im Schnelldurchlauf:

  1. Dringlichkeit kommunizieren. Setze eine Deadline, die du auch selbst einhältst, um die Öffnungsrate deiner Mails zu erhöhen.
  2. Erzeuge Neugierde, indem du Fragen stellst oder interessante Behauptungen in den Raum stellst. Beispiel: „Ist das die geheime Waffe zum Abnehmen?“, oder Lauert dieser Dickmacher in deinem Schrank?
  3. Zahlen, Satzzeichen, Symbole nutzen.
  4. Sei kontrovers. Scheue dich nicht, ein paar deiner Leser zu verärgern
  5. Benutze dem Vornamen des Empfängers.

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Tim Gelhausen

Über den Autor

Hi, ich bin Tim – Host des Conversion Copywriting Podcast und Gewinner des 2-Comma-Club-Awards.

Als Copywriter helfe ich dir durch fesselnde Werbetexte und authentisches Marketing, Kunden für deine Online-Kurse und Coachings zu gewinnen.

Ich bin der Typ, zu dem andere kommen, wenn sich ihre Produkte nicht gut genug verkaufen.

Meine Achillesferse? Ben & Jerry's. Davon komme ich einfach nicht weg.

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